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"Scherele" mit Unterstützung

03.11.2009 / Rheinische Post

"Scherele" mit Unterstützung

Xanten (C.K.) "Scherele" heißt ein altes chassidisches Lied. Dieser Titel mitreißender Klezmermusik hat der Gruppe um Karlheinz Uhlig ihren Namen gegeben. Seit einem Jahrzehnt spielt das Ensemble in wechselnder Besetzung Lieder aus dem ehemaligen osteuropäische, jüdischen "Schtetl", mit unbändigem Rhythmus, voller Lebensfreude und Melodien, die das Herz anrühren. Zum fünften Mal trat die Gruppe jetzt in Xanten auf. In der Vergangenheit waren die Musiker mehrfach an der Gestaltung des Progrogedenkens beteiligt.

Diesmal fiel das Konzert auf einen früheren Termin. Dafür gab es eine besondere Überraschung für das Publikum. "Scherele" holte sich mit dem Großen Schulchor des Städtischen Stiftsgymnasiums vielstimmige Unterstützung. Fast 60 Schüler hatten mit dem Chorleiter Georg Gerißen insgesamt sieben jüdische Lieder einstudiert. Vier davon trug der Chor zum Abschluss des Konzerts mit "Scherele" gemeinsam vor. Die Musikgruppe machte den Anfang mit einem Block aus Instrumentals sowie drei gesungenen Titeln. Karlheinz Uhlig (Klarinette/Akkordeon) wurde von Helmut Vester (Gitarre), Priyantha Pelster (Violine) und bei den Liedern von Elfi Coenders (Gesang) unterstützt. Das erste Stück "Let's be cheerful, said the rabbi"beinhaltete schon einen großenn Teil dessen, was den besonderen Charakter von Klezmermusik ausmacht: Der Titel begann als ruhige, getragene Melodie und schlug unvermittelt in ganz heitere Töne um, die das Publikum sofort mitrissen. Diese zwei Seiten der jüdischen Volksmusik, das Fröhliche und das Tieftraurige, wusste schon der russische Komponist Schostakowitsch zu schätzen. Klezmer war für ihn "einzigartig", eine Musik, die von Herzen kommt und zu Herzen geht. Die Zuhörer im Ratssaal ließen sich von der besonderen Stimmung gefangen nehmen. Uhlig erklärte, was es mit dem in mehreren Titeln vorkommenden Wort "nigun" auf sich hat. "Nigun ist ein Lied ohne Worte. Die Musik geht über das Wort hinaus in die Unendlichkeit", sagte der Klarinettist. Der Schwerpunkt des Konzerts lag auf den Instrumentalstücken. Daneben gab Elfi Coenders einigen Liedern, wie "Hey Klezmorim gute brider" ihre ausdrucksvolle Alt-Stimme. Natürlich durfte ein Welthit wie "Donna, Donna" nicht im Programm fehlen. Andere bekannte Lieder hatte der Schulchor für seinen Auftritt ausgewählt, darunter "Shalom Alejchem".

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